
Obwohl die Sonne hell scheint – kommt es uns viel dunkler vor. In unseren Herzen machen sich Dunkelheit und Schwere breit. Kein Familienbesuch – kein Emmausgang – keine Gottesdienste - nun schon das zweite Jahr - nichts ist wie es früher war. Was ist mit unserer Welt passiert? Fällt denn alles auseinander? – Können wir das überleben? Man möchte einfach nur davon laufen – vor dieser Situation – vor der Angst, die einen immer wieder einholt – vor der Krankheit – vor der Einsamkeit. Könnte man doch alles nur hinter sich lassen!
Auf diesem Weg sind wir nicht allein – andere traurige Gestalten begleiten uns – geteiltes Leid ist halbes Leid. Noch jemand gesellt sich dazu – auf einmal war er da – unvermittelt – und plötzlich. Einer, der unsere Ängste und Trauer ganz ernst nimmt, einer der zuhört und fragt! Seine Nähe berührt unser Herz, verwandelt es ganz sanft und sacht. Er bleibt auch am Abend, wenn es dunkel wird, wenn sich Dunkelheit, – wie ein Schleier in unserem Leben breitmacht. Er teilt mit uns das Brot des Lebens. Danach hatten wir es verstanden – wie Schuppen fiel es uns von den Augen.
Gott hält sein Versprechen – er lässt niemanden im Grab zurück. Jesus der Gequälte – der Getötete – der Misshandelte. Er lebt! Wir durften das spüren und erleben. Er ist bei uns.
Wir müssen zurück – weglaufen funktioniert nicht! – Egal wohin.
Wir müssen zurück in die Krankheit – in den Schmerz – in die Isolation. Zurück zu unseren Sorgen und Nöten.
Und doch ist etwas anders. Der Ostertag scheint hindurch – das Grab ist geöffnet – der Tod besiegt – ein für allemal.
Ich wünsche uns von Herzen, dass wir – gerade in diesen unsicheren Tagen – diese Zuversicht immer wieder neu spüren dürfen. Eine Zuversicht – eine Hoffnung so hell wie der Ostermorgen – so hell wie ein schöner Frühlingstag – so durchdringend und kraftvoll wie das Osterfeuer.
Ich wünsche uns allen, dass wir die Gegenwart Jesu auch in dieser Zeit spüren dürfen – Er begleitet uns, egal wohin es geht – Er bricht mit uns das Brot des Lebens.
Barbara Sellmaier, Gemeindereferentin, Pfarrverband Mittersendling
Foto: R. Schütz, pixelio.de
25. März
Mariä Verkündigung

Manchmal frage ich mich,
was Dir wohl so durch den Kopf ging,
als Dir der Engel verkündete,
dass Du den Erlöser zur Welt bringen wirst.
Dachtest Du Dir:
Warum gerade ich?
Ich bin noch so jung,
ich habe Pläne,
mein Leben beginnt doch jetzt erst richtig.
Es könnte mich das Leben kosten.
Wie soll ich das meinen Eltern erklären?
Bringe ich damit Schande über sie?
Werden sie mich verstoßen?
Was ist mit Joseph?
Wird er mir glauben?
Wird er zu mir stehen?
Wird er das Kind annehmen?
Wie wird es weitergehen?
Wie wird es enden?
Wir wissen nicht, wie es in dem Moment in Dir aussah,
was Du gefühlt hast,
wie Deine Gedanken waren.
Aber aus der Bibel kennen wir Deine Antwort:
"Siehe, ich bin die Magd des Herrn;
mir geschehe, wie du gesagt hast."
Lk 1, 38
Danke, Maria!

Text und Foto: Sr. M. Magdalena
10. Februar
Hl. Scholastika
Das Wunder der heiligen Scholastika
(II,33,1) GREGOR: Petrus, gibt es jemanden in diesem Leben, der höher steht als Paulus? Dreimal hat er wegen des Stachels in seinem Fleisch den Herrn gebeten [vgl. 2Kor 12,8-9] und konnte doch nicht erhalten, was er wünschte. Deshalb muss ich dir von dem ehrwürdigen Vater Benedikt erzählen, dass auch er etwas wollte, was er nicht erreichen konnte.
(II,33,2) Seine Schwester Scholastika war von Kindheit an dem allmächtigen Gott geweiht. Sie war gewohnt, ihren Bruder einmal im Jahr zu besuchen. Der Mann Gottes ging jedes Mal zu ihr hinunter zu einem Gut des Klosters, das nicht weit entfernt lag.
Eines Tages kam sie wie üblich, und ihr ehrwürdiger Bruder stieg mit einigen Jüngern zu ihr hinab. Sie verbrachten den ganzen Tag im Lob Gottes und im geistlichen Gespräch. Bei Einbruch der Dunkelheit hielten sie miteinander Mahl.
Während sie noch am Tisch saßen und ihr geistliches Gespräch fortsetzten, wurde es spät. Da flehte die gottgeweihte Frau, seine Schwester, ihn an: »Ich bitte dich, lass mich diese Nacht nicht allein, damit wir noch bis zum Morgen von den Freuden des himmlischen Lebens sprechen können.« Er antwortete ihr: »Was sagst du da, Schwester? Ich kann auf keinen Fall außerhalb des Klosters bleiben.«
(II,33,3) Es war so heiteres Wetter, das sich keine Wolke am Himmel zeigte. Sobald aber die gottgeweihte Frau die Weigerung ihres Bruders hörte, fügte sie die Finger ineinander, legte ihre Hände auf den Tisch und ließ ihr Haupt auf die Hände sinken, um den allmächtigen Gott anzuflehen. Als sie dann das Haupt vom Tisch erhob, blitzte und donnerte es so stark, und ein so gewaltiger Wolkenbruch ging nieder, dass weder der heilige Benedikt noch die Brüder in seiner Begleitung einen Fuß über die Schwelle des Hauses setzen konnten, in dem sie beisammen waren. Die gottgeweihte Frau hatte nämlich ihr Haupt auf die Hände gesenkt und Ströme von Tränen auf den Tisch vergossen. Dadurch erreichte sie, dass es aus heiterem Himmel zu regnen begann. Diese Regenflut folgte nicht erst nach dem Gebet, sondern Gebet und Regen trafen so zusammen, dass es schon donnerte, als sie das Haupt vom Tisch erhob. Im gleichen Augenblick erhob sie das Haupt, und der Regen strömte nieder.
(II,33,4) Der Mann Gottes sah nun ein, dass er bei Blitz, Donner und dem gewaltigen Wolkenbruch nicht zum Kloster zurückkehren konnte. Da wurde er traurig und klagte: »Der allmächtige Gott vergebe dir, Schwester! Was hast du da getan?« Sie erwiderte ihm: »Sich, ich habe dich gebeten, und du hast mich nicht erhört; da habe ich meinen Herrn gebeten, und er hat mich erhört. Geh nur, wenn du kannst. Verlass mich und kehre zum Kloster zurück!«
Da er das Haus nicht verlassen konnte, blieb er gegen seinen Willen, nachdem er freiwillig nicht hatte bleiben wollen. So konnten sie die ganze Nacht durchwachen, in heiligen Gesprächen ihre Erfahrungen über das geistliche Leben austauschen und sich gegenseitig stärken.
(II,33,5) Deshalb habe ich gesagt, er habe etwas gewollt und es doch nicht vermocht. Wenn wir auf die Vorstellungen des heiligen Mannes schauen, so besteht kein Zweifel, dass er gewünscht hat, das heitere Wetter möge so bleiben, wie es bei seinem Kommen gewesen war. Ganz gegen seinen Willen stand er vor einem Wunder, das die Kraft des allmächtigen Gottes nach dem Herzenswunsch einer Frau gewirkt hatte. Es ist nicht zu verwundern, dass die Frau, die ihren Bruder länger zu sehen wünschte, in diesem Augenblick mehr vermochte als jener.
Nach einem Wort des Johannes ist Gott die Liebe [vgl. 1Joh 4,8.16]; So ist es ganz richtig: jene vermochte mehr, weil sie mehr liebte.
PETRUS: Ich muss gestehen, was du sagst, gefällt mir sehr gut.
aus Gregor der Große: 2. Buch der Dialoge
6. Januar
Erscheinung des Herrn
Was bleibt?

Was bleibt?
In der zweiten Vesper am Fest der Erscheinung des Herrn heißt es in der Antiphon zum Magnifikat:
„Drei Wunder heiligen diesen Tag:
Heute führte der Stern die Weisen zum Kind in der Krippe.
Heute wurde Wasser zu Wein bei der Hochzeit.
Heute wurde Christus im Jordan getauft uns zum Heil. Halleluja.“
Drei Bilder lässt uns diese Antiphon schauen, die die Herrlichkeit Jesu Christi offenbaren.
Die Weisen haben den Stern des neugeborenen Königs der Juden aufgehen sehen und sind gekommen, ihm zu huldigen: „Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar“ (Mt 2,11).
Bei der Hochzeit zu Kana wurde das Wasser zu Wein verwandelt.
Im Johannesevangelium heißt es: „So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit, und sein Jünger glaubten an ihn“ (Joh 2,11).
Bei der Taufe Jesu „öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden haben“ (Mt 3,16-17).
Ein Hymnus im französischen „Magnificat“ nimmt Bezug auf diese dreifache Offenbarung der Herrlichkeit des Herrn. Doch er stellt fest: Der Stern, dem die Weisen gefolgt sind, ist erloschen. Die Stimme, die bei der Taufe Jesu erscholl, ist verstummt. Die sechs großen irdenen Krüge, die mit Wein gefüllt waren, sind leer.
Was bleibt?
Der Hymnus antwortet darauf:
Der Stern ist erloschen.
Doch der, auf den er hinweist, bleibt.
In seinem Sohn ist Gott bleibend in die Geschichte der Menschen eingetreten.
Die Stimme ist verstummt.
Doch Jesus, das Wort Gottes, bleibt.
Er ist unter uns in seinem Wort, im Wort des Evangeliums.
Die großen irdenen Krüge, die die Hochzeitsfreude aufkommen ließen, sind leer.
Doch Jesus bleibt bei uns im Sakrament,
im Wein, der in sein Blut verwandelt wird.
Im Wort und im Sakrament können wir dem Herrn begegnen.
Text: Bischof Reinhard Lettmann, 08.01.2006

Weihnachten 2020....
...findet nicht statt!
So oder so ähnlich lautete die Botschaft vieler Medien in den letzten Tagen und Wochen.
Weihnachten 2020 findet statt!
Die Menschwerdung Gottes,
die Geburt unseres Erlösers
die Botschaft der Liebe,
die Freude,
lässt sich nicht absagen,
sie ist angesagter denn je,
Gott sei Dank!
Advent 2020

Eine Stimme ruft in der Wüste:
Bereitet dem Herrn den Weg!
Ebnet ihm die Straßen! (Lk 3,4b).
Gott kommt in die Welt,
er will auch bei mir ankommen,
in meiner Welt und meinem Alltag.
Dem Herrn den Weg bereiten
in meinem eigenen Leben und Aufgaben
in all den wichtigen Dingen,
die mich oft fast gänzlich gefangen nehmen.
Ihm die Straßen ebnen,
wo Sorgen und Nöte im Wege stehen,
wo ich selber nicht selten
meiner eigenen Erfüllung im Wege stehe.
Wege bereiten, Straßen ebnen,
keine leichte Aufgabe,
eine die mich herausfordert
aus meiner Bequemlichkeit
hinein in die Zukunft
des Lebens mit Gott
Text: Reinhard Röhrner
1. November, Allerheiligen - lasset uns feiern!
Am 1. November begeht die katholische Kirche das Hochfest Allerheiligen. Die liturgische Farbe dieses Tages ist weiß, die Farbe des Lichtes und der Freude. Aber Moment mal, Allerheiligen und Fest, Farbe des Lichtes, Freude? Wie passt das zusammen? Gut, es ist ein gesetzlicher Feiertag, dagegen hat niemand etwas. Das Andere jedoch, also zum Beispiel der Friedhofsgang mit Gräbersegnung wird, so kann man oft hören, als lästige Pflicht empfunden, und so mancher ist wahrscheinlich froh, dass er dieses Jahr vielerorts ausfällt. Wirklich Freude macht einem das nicht, zumal an diesem Tag der November, der allgemein als Totenmonat bekannt ist, einläutet wird. Die Witterung zu dieser Jahreszeit wirkt auch nicht gerade stimmungsaufhellend.
An den Tod lassen wir uns eben nicht gerne erinnern. Auch in der aktuellen Situation, oder vielleicht gerade jetzt, wo uns eine Pandemie mehr denn je an unsere eigene Verletzlichkeit und Vergänglichkeit erinnert, schieben wir dieses Thema am liebsten weit von uns.
Eigentlich ist jedoch der 2. November, also Allerseelen, der Gedenktag für die Verstorbenen. Sie sollen nicht vergessen sein und gehören immer noch zu uns. Im liebevollen Schmücken, im Verweilen und Gedenken am Grab eines lieben Menschen kommt das zum Ausdruck und wir finden Zeit und Raum für unsere Trauer. Wir dürfen sie zulassen, sie darf sein, auch noch, wenn der Todesfall schon länger zurückliegt. Das kann sehr tröstend sein. Die Kirche will uns dabei helfen, will uns zeigen, dass wir damit nicht alleine sind und dass es da noch ein ewiges Leben gibt, auf das wir hoffen dürfen.
Vielerorts ist Allerheiligen mit Allerseelen verschmolzen und die Gräbersegnung findet in den meisten Gemeinden schon am 1. November statt. Damit wird ihm aber Unrecht getan, denn eigentlich haben wir Grund zum Feiern, auch in schwierigen Zeiten. Alle Heiligen, also nicht nur die von der Kirche kanonisierten, kommen an diesem Tag zur Geltung. Es ist vermutlich so, dass die Heiligen, die nicht im Kalender vermerkt sind, in der Überzahl sind. Jeder von uns kennt oder kannte sie doch, die Menschen, die uns Vorbild sind, uns zum Glauben geführt haben und uns begleiten, die Selbstlosen, Aufopferungsvollen, die im Stillen wirken und die wir schon zu ihren Lebzeiten als heiligmäßig empfinden. Sie sollen wenigstens ein Mal im Jahr gefeiert werden. Die Kirche tut es mit der Farbe der Freude, mit Weihrauch und allem, was die Liturgie für ein Hochfest vorsieht.
Uns Katholiken wird in diesem Zusammenhang oft eine Art Totenkult vorgeworfen, aber der Allerheiligentag und auch der Allerseelentag sind das Gegenteil davon. Wir Christen glauben, dass das Leben weitergeht, dass der Tod nicht wirklich Macht über uns hat. Paulus spricht außerdem die Christen in seinen Briefen oft als Heilige an. Wir dürfen uns also mit hineingenommen wissen in die Gemeinschaft der Heiligen. Feiern wir an diesen beiden Tagen dann nicht in Wahrheit das Leben?
In diesem Sinne: lasset uns feiern!
Text: Sr. Magdalena, erstmals veröffentlichst in "Misericordia" Ausgabe 11/2019, hier gekürzt und aktualisiert
6. August: Verklärung Christi
Wenn ich nervös bin, fange ich oft an zu reden – irgendwas, nur, damit ich mir selber vormachen kann, ich hätte die Situation im Griff und wäre gar nicht nervös. Meistens merken das meine Mitmenschen ziemlich schnell, dass ich nur Zeit schinde und meine Unsicherheit überspielen will.
Ich glaube, Petrus ging es auf dem Berg der Verklärung ähnlich. Was kann man denn auch bitte sagen, wenn sich vor einem der Himmel auftut und Mose und Elija neben Jesus erscheinen? Petrus sagt eben das erstbeste, was ihm in den Sinn kommt: Hütten bauen. Eigentlich eine gute Strategie. Wenn die Hände beschäftigt wären, wäre auch die Verwirrung in seinem Kopf und Herzen nur noch halb so schlimm. Nicht, dass dieses Ausweichmanöver funktioniert. Anstelle von Ablenkung nehmen die Unsicherheit und dann die Angst noch zu, denn jetzt spricht auch noch die Stimme Gottes aus der Wolke. An Petrus' Stelle wäre ich vermutlich in Panik ausgebrochen, einfach nur, weil mich die Situation überfordert hätte. Und auch Petrus und die beiden anderen Jünger werfen sich mit dem Gesicht zu Boden – ich wage zu zweifeln, dass das fromme Ehrfurcht war, und denke, dass das eher in Richtung "Kopf-in-den-Sand", "nichts-hören-nichts-sehen" ging.
Und dann wird alles anders. Jesus berührt seine Jünger und macht ihnen Mut, und "als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus". Sie sahen nur noch Jesus. Für mich ist das nicht der Hinweis darauf, dass Mose und Elija jetzt wieder weg sind. Nein, ich glaube, dass dieser Satz bedeutet, dass Jesus in den Jüngern etwas zurecht gerückt hat, und jetzt die Perspektive wieder stimmt. Sie sahen nur noch Jesus. Alles neben Jesus wird unwichtig. Nichts, was vorher so verwirrend war, hat jetzt noch eine Bedeutung. Nur noch Jesus.
Das ist die Verklärung der Jünger. Nachdem Jesus sie aus ihrer Panik geholt hat, wird alles ganz klar. Ihr einziger Fokus ist Jesus, alles andere rückt in den Hintergrund und wird unscharf, auch die Verwirrung und das Gefühlschaos von eben.
Wie schön wäre es, an dieser Verklärung teilzuhaben, nur noch Jesus zu sehen. In allem, was meinen Alltag ausmacht, Jesus sehen. In jedem Menschen, der mir begegnet, Jesus sehen. Diese Verklärung der Jünger wünsche ich uns auch heute: dass er uns immer wieder berührt und zurück holt aus allem, was uns verwirrt, ablenkt, Angst macht und uns überfordert. Und wenn wir aufblicken, sehen wir nur noch Jesus.
Von Sr. M. Salome Zeman OSF
Dreifaltigkeit

Oft höre ich: "Ja, da gibt es etwas"
Etwas, das ist mir zu wenig
Ich möchte mehr
Gott ist mehr als ein Etwas
Gott ist Liebe
Gott ist bei uns
Gott ist mit uns
Gott ist in jedem von uns
Aber Gott ist kein Etwas.
Gott ist kein Jemand
Gott ist Einer
Gott ist ein Du
Gott ist Person.
Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist!
Foto: Rainer Sturm/pixelio.de
Text: Sr. M.
Pfingsten - Mit Feuer und Heiligem Geist!

Die Stadt war eine lebhafte Metropole, in der das Leben nur so pulsierte, ein Schmelztiegel der Völker, Sprachen und Kulturen. Da musste schon etwas ganz außergewöhnliches passiert sein, dass die Menge zusammenströmte und bestürzt war. Was war also geschehen an diesem Tag in Jerusalem ca. 33 n. Chr.? Die Stadt war eine lebhafte Metropole, in der das Leben nur so pulsierte, ein Schmelztiegel der Völker, Sprachen und Kulturen. Da musste schon etwas ganz außergewöhnliches passiert sein, dass die Menge zusammenströmte und bestürzt war. Was war also geschehen an diesem Tag in Jerusalem ca. 33 n. Chr.?
Ein kleines Häuflein Menschen hatte sich ängstlich verschanzt. Vorher waren sie Jesus von Nazareth begegnet, waren ihm drei Jahre lang nachgefolgt, hatten seine Worte gehört und seine Wunder erlebt. Doch irgendwie konnten sie nicht wirklich an ihn glauben, hatten ihn nicht wirklich verstanden und waren geflohen, als ihr Meister verhaftet und zum Tod verurteilt wurde. Dann diese unerhörte Nachricht, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Etwas eigentlich absolut Unmögliches soll tatsächlich geschehen sein? Obwohl Jesus vorher oft genug davon gesprochen hatte verlangte das doch viel von den Jüngern ab. Es ist nur zu verständlich, dass sie den Zeuginnen der Auferstehung, obendrein auch noch Frauen, erst einmal keinen Glauben schenken konnten. Also musste ihnen Jesus leibhaftig erscheinen, seine Auferstehung musste für sie buchstäblich begreifbar werden. Doch sogar dann noch, hatten sie so ihre Zweifel, heißt es in der Bibel. Jesus war schließlich in den Himmel aufgefahren, und nun? Eingeschüchtert und zweifelnd wie sie waren, hätten die Apostel Jesu Auftrag, nämlich seine frohe Botschaft in die Welt zu tragen, nie ausführen können. Spätestens hier wird klar, dass Jesus den Heiligen Geist senden musste, denn sonst wäre alles im Sande verlaufen. Und der kam diesmal nicht in der Gestalt einer sanften Taube sondern in loderndem Feuer und im brausenden Sturm. Die Geburtsstunde der Kirche hatte geschlagen. Wie in einem Urknall und aus dem Feuer kam sie zur Welt. Denn, so wie der Hl Augustinus v. Hippo rund 400 Jahre später sagen wird: „... Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.“ Doch jetzt gab es kein Halten mehr. Petrus hielt sofort eine flammende Rede, die Apostel entbrannten nun endgültig für Christus und steckten die ganze Welt mit diesem Feuer an.
Und es brennt bis heute, denn bereits bei der Taufe empfangen auch wir den Heiligen Geist. Selbst wenn wir es nicht immer spüren doch das Feuer des Pfingsttages steckt auch in uns, wirkt in uns und kann uns entflammen, wenn wir es zulassen.
Foto und Text: Sr. M.
Text ist erschienen in der Zeitschrift Misericordia im Juni 2020
Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns!
Christi Himmelfahrt

Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns!
Schaut nicht hinauf, der Herr ist hier bei uns!
jetzt noch verhüllt, doch bald in Herrlichkeit,
wenn ihn alle sehn am Ende dieser Zeit.
Du meinst Christus lebt nicht mehr,
denn er starb ja an dem Kreuz.
Du meinst falls er auferstand, fuhr er ja
am Himmel auf.
Floh das Elend dieser Welt,
ließ als Waisen uns zurück;
Aber spür doch dass er wirklich in uns lebt.
Dich bedrückt das Leid der Welt, dass die Bosheit üppig blüht,
dass man hungert in der Not, dass man ungeströstet stirbt.
Doch ich kenn den der das trug, er erstand von all dem Leid.
Darum glaub: er hat das Unheil schon besiegt.
Was du siehst ist nur das Kreuz, denn dass er vom Tod erstand,
an des Vaters Seite herrscht und in unsrer Mitte lebt,
das erfährt nur der, der glaubt; doch gewiss kommt einst der Tag,
dann erscheint er klar und mächtig in der Welt.
Neues geistliches Lied
Text und Melodie: Hoffmann/Mausberg/Norres/Schuhen
EDITION WERRY; Mühlheim a.d.Ruhr
Foto: Sr. M.
Ostern 2020
Halleluja - trotz allem!

Ostern -
Nur noch einmal zum Grab gehen
Weinen am Ort des Abschieds
im Morgenlicht
zunächst nur Leere,
dann SEINE Stimme
und seliges Erkennen
Maria von Magdala
wie nah bist du mir
aber auch der Zweifel hat einen Namen - Thomas
einsam durch Enttäuschung
geht er auf Distanz
stellt Bedingungen
fehlt im Kreis der Jünger
dann unerwartete Einladung
das Wunder mit Händen zu be - greifen
durch Jesus selbst...
Sehen und Festhalten
braucht der Glaube nicht -
Aber das Wort Jesu
Text: Sr. Charis Doepgen OSB
Foto: Dieter Schütz/ pixelio.de
Karwoche
Kreuzweg - Kreuzeswege - durchkreuzte Wege

I.
Schweigend steht Jesus vor dem Richter und hört die Anschuldigungen gegen ihn an. die Leute, die ihm noch vor wenigen Tagen begeistert zugejubelt haben, fordern nun dass er gekreuzigt werde. Und obwohl Pontius Pilatus von Jesu Unschuld überzeugt ist, verurteilt er ihn aus Feigheit zum Tode.
Wie oft sind wir bereit, jemanden zu verurteilen, obwohl wir ihn nicht einmal kennen? Wie oft übernehmen wir gedankenlos Vorurteile? Wie oft fehlt uns der Mut, uns für andere einzusetzen?
III.
Jesus bricht zusammen. Nun liegt er im Schmutz der Straße. Die ganze Nacht wurde er verhört, er wurde gegeißelt und verspottet und ist zu Tode erschöpft. In diesem Augenblick würde er vielleicht am liebsten liegenbleiben. Aber er steht auf und geht weiter.
Es ist hart, zu fallen und im Schmutz zu liegen. Wir erleben es nur allzuoft. Aber Gott gibt uns immer wieder die Kraft zum Aufstehen.
X.
Als Jesus am Berg Golgotha ankommt, steht ihm die nächste Erniedrigung bevor: die Soldaten reißen ihm die Kleider vom Leib und verteilen sie unter sich. Das letzte bisschen Würde wird ihm genommen. Völlig schutzlos und bloßgestellt ist Jesus nun noch mehr dem Spott und Hohn der anderen ausgesetzt.
Die meisten von uns wissen, wie es ist, bloßgestellt zu werden, sich schutzlos und ausgeliefert zu fühlen. Auch diese Erfahrung hat Jesus mit uns geteilt. Wir gehen keinen Weg, den ER nicht schon für uns vovoausgegangen wäre.
XII.
Drei lange Stunden muss Jesus am Kreuz hängen. Seine Mutter Maria vertraut er dem Apostel Johannes an. Dann schwinden seine Kräfte, er hat Schmerzen, er leidet und fühlt sich verlassen. Fast alle seine Freunde sind geflohen, Petrus hat ihn feige verleugnet und nun muss er hier wie ein Verbrecher sterben. Jesus schreit seinen Schmerz und seine Verzweiflung hinaus. Dann stirbt er.
Können wir überhaupt ermessen, was Jesus für uns, für mich getan hat? Ist sie fassbar, diese übergroße und alles überwindende Liebe?
Ich kann davor nur die Knie beugen und sie anbeten!
Text: Auszüge aus dem "Fürstenzeller Kreuzweg", Sr. M.
Foto: Christina Bieber/pixelio.de
Palmsonntag -
Nicht vom hohen Roß herab

Auf einem Esel kommt er dahergeritten.
Einfach,
einfach so.
Der Esel war nie das Reittier der Mächtigen.
Und das soll ein König sein?
Das soll mein Heiland und mein Erlöser sein?
Nein, so habe ich ihn mir nicht vorgestellt.
Gott kommt anders als wir denken,
als Kind, das in einem Stall geboren wird,
als einfacher Mann, der auf einem Esel reitet,
und schließlich als einer, der wie ein Verbrecher am Kreuz endet.
Gott überrascht,
manchmal provoziert er auch,
aber er bietet uns immer seine Nähe an,
nicht als Monarch,
nicht vom hohen Roß herab,
nicht im Vorbeigehen.
Sondern in tiefer, alles überwindender Liebe,
bis zur letzten, bittersten Konsequenz,
bis zum Tod.
Damit wir das Leben in Fülle haben!
Foto: pixelio.de
Text: Sr. M.

Lätare! Freuet Euch - trotzdem!
Trotz sogenannter Corona-Krise
es gibt sie noch, die Freude
und es gibt noch Gründe zur Freude!
Zum Beispiel:
Das gute Gespräch, das ich heute führen durfte,
die schöne Orgelmusik meiner Mitschwester,
die Bachstelzen, die sich wieder in unserem Klostergarten treffen,
die Mitschwester, die mir freundlich zulächelt,
der momentan etwas schwierige Alltag, den wir gemeinsam meistern,
das kleine Stück Normalität, wenn nichts so ist wie es war,
das liebevoll zubereitete Essen,
die Blumen in unserem Garten,
der erste Schmetterling dieses Frühlings...
.
.
.
Gott schenkt uns jeden Tag mindestens einen Moment der Freude,
nehmen wir dieses Geschenk an!
Bild u. Text: Sr.M.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei?

Am Aschermittwoch ist alles vorbei:
Die Masken werden abgelegt,
die Kostüme eingemottet.
Die Narren werden wieder Herr X und Frau Y.
Am Aschermittwoch beginnt eine andere Zeit:
die Zeit der ungeschminkten Gesichter,
die Zeit des Innehaltens,
die Zeit der Wahrheit.
Dann nehme ich mir Zeit,
Ordnung zu schaffen,
mich frei zu machen
von dem, was nicht taugt.
Dann nehme ich mir Zeit,
auf mich selbst zu besinnen:
Wo will ich hin?
Führt mein Weg noch zum Ziel?
Am Aschermittwoch ist alles vorbei?
Weit gefehlt!
Jetzt fängt es erst richtig an!
von Gisela Baltes
Foto: Sr.M.
2. Februar - Darstellung des Herrn

ein kleines Kind -
40 Tage alt
lächelt dem Alten in die Augen
Blicke verwandeln
schenken dem Herzen
Frieden
ein alter Mann-
dem Sterben nahe
doch wach und bewegt vom Geist
schaut den jungen Menschen
der tröstet und befreit
Alt und Jung -
Abschied nehmen und neu beleben
der Wartende und der Kommende
Simeon und Jesus
ein neues Lied erklingt
Licht und Herrlichkeit
für alle Völker
für Land und Stadt
für jeden von uns.
von Georg Deisenrieder - gekürzt
Erscheinung des Herrn

Es ist nicht von Bedeutung
woher sie kamen
wieviele sie waren
wer sie waren
was sie waren
wieviel sie brachten
was sie brachten
Von Bedeutung ist
sie machten sich auf
sie suchten IHN
sie beteten IHN an
sie ließen sich von IHM berühren
Und als sie heimkehrten
waren sie die Beschenkten.
Die gute Nachricht ist
wir alle sind eingeladen, es ihnen gleich zu tun.
Sr.M.
Weihnachten

Gott sandte unserer Welt
keine technische Unterstützung
nicht Gabriel mit Experten
keine Nahrungsmittel
und keine gebrauchten Kleider
von Engeln
er gewährte
keinen langfristigen Kredit.
Er kam lieber selbst
geboren in einem Stall
hungernd in der Wüste
nackt an einem Kreuz.
Er teilte mit uns Brot
und war unser Brot
er litt mit uns
und wurde unser Friede.
Verfasser unbekannt
3. Adventssonntag
AUF WERDE LICHT, DENN ES KOMMT DEIN LICHT!
Der Prophet Jesaja ruft uns zu:
Auf werde licht, denn es kommt dein Licht,
und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend auf über dir.
Es ist dunkel geworden auf der Erde, dunkel und kalt.
Die Menschen gehen jeder für sich seinen Weg
uns finden nicht zusammen.
Niedergedrückt von Sorgen, erschöpft unter den Lasten des Alltags,
gelähmt von der Hoffnungslosigkeit, einsam in der Vereinzelung
haben sie das Licht aus den Augen verloren.
Auf werde licht, denn es kommt dein Licht!
Du bist gemeint! Ja, Du!
Mach Dich auf und schau umher;
denn siehe, über dir geht leuchtend der Herr auf,
seine Herrlichkeit erscheint über dir.
In deinen Augen beginnt es zu leuchten,
und der Funke springt über zu anderen.
Denn dein Gott ist bei dir.
Er holt dich aus dem Dunkel in Sein Licht.
Er ist dein Licht.
Du wirst es sehen und du wirst strahlen,
dein Herz bebt vor Freude und öffnet sich weit.
Auf werde licht, denn es kommt dein Licht,
und die Herrlichkeit des Herrn geht leuchtend über dir auf.
(nach Jes. 60, 1-5)
Text: Sr. M. Ancilla Röttger