
Nach einem langen, erfüllten Leben,
aber unerwartet, durfte unsere liebe
Schw. M. Irmtraud (Berta) Froschauer
am 15.01.2024 ihren Weg in die Ewigkeit antreten.
Ihr Leben begann am 20.07.1938 als letztes von 13 Kindern des Schmiedemeisters Kilian Froschauer und dessen Ehefrau Rosa, geb. Wöß, in Neustift, Kreis Rohrbach, Oberösterreich, Diözese Linz. Sie wurde nach ihrer Tante auf den Namen Berta getauft. In den Jahren 1944 – 1952 besuchte sie die Volksschule am Heimatort. Nach der Schule half sie im Elternhaus in der Landwirtschaft und im Haushalt mit. Im Jahr 1944 sind zwei ihrer Brüder im Krieg gefallen. Wie zwei ihrer Schwestern, wollte Berta auch zur Post gehen. Während der Vorbereitung auf die Prüfungen zum Postdienst machte sie Exerzitien im Kloster Schweiklberg, wo ein Cousin von ihr eingetreten war. Nach diesem Aufenthalt fasste sie den Entschluss ins Kloster zu gehen.
Sie trat am 01.10.1958 in unsere Gemeinschaft ein und erhielt bei der Einkleidung am 03.05.1959 den Namen Irmtraud. Die erste Profess legte sie am 03.05.1960 ab und in der ewigen Profess am 03.05.1963 durfte sie ihr ganzes Leben Gott schenken.
Im Kloster war sie zunächst mit Hausarbeiten beschäftigt. Am 15.09.1962 folgte die Versetzung in die damalige Kinderheilstätte in Neustift/Passau. Dieser Ort sollte über 30 Jahre ihr Arbeits- und Lebens-bereich sein. Sie erlebte die vielen Veränderungen des Hauses mit, von der Kinderheilstätte zum Kindererholungsheim und schließlich zum Altenheim. Sr. Irmtraud war in vielen Arbeitsbereichen, die ihr von Ihrer Familie her vertraut waren. Sie setzte sich z. B. mit Freude für ihre Gruppen ein, spielte mit ihnen und machte weite Spaziergänge. Die Kinder waren bei ihr gut aufgehoben, denn sie war sehr zuverlässig und gewissenhaft.
Sr. Irmtraud fand ab 04.12.1993 ein neues Arbeitsfeld in der Krankenabteilung des Mutterhauses Neustift. Hier versorgte sie kranke und alte Mitschwestern. Diese Herausforderung nahm sie mit Vertrauen auf Gottes Hilfe an, indem sie sich mit gewohnter Disziplin den vielfältigen neuen Aufgaben stellte. Besonders zu erwähnen sind die jahrelangen Nachtdienste, die sie übernommen hat. Allerdings nahm die Sehfähigkeit ihrer Augen zunehmend ab. Bei einem Sturz erlitt sie eine schwere Kopfverletzung, die einen längeren Aufenthalt im Krankenhaus zur Folge hatte. Anschließend wohnte sie weiter in der Krankenabteilung und half mit, soweit es ihr Gesundheitszustand erlaubte. Sie machte gerne noch weite Spaziergänge bei Wind, Wetter und Sonnenschein, gerade wegen den Rheumaschmerzen, die sie plagten. Eine Lungenembolie verschlechterte ihren Gesundheitszustand zusehends. Letzen Samstag, dem 13.01.2024 kam sie mit großen Atembeschwerden ins Krankenhaus, wo sie am 15.01.2024 an einer akuten Lungenentzündung verstorben ist.
Besondere Freude bereiteten ihr die Urlaubstage zu Hause bei ihren beiden Schwestern und die Tref-fen mit ihren Nichten und Neffen und deren Familien. Ein solcher Tag war ihr noch am 5. Januar ver-gönnt, der auch für die Angehörigen jetzt in den Stunden der Trauer Trost sein kann.
Sr. Irmtraud war eine gewissenhafte und fleißige Schwester, sie betete und arbeitete gern. Konzentriert und ruhig sah man sie bei der Anbetung und bei der hl. Messe. Großes Vertrauen hatte sie zur Gottes-mutter Maria, ihr Lieblingsgebet war: „Ich setze mein Vertrauen, oh Maria, nur auf dich. Auf deinen Schutz zu bauen bemüh‘ ich täglich mich. Und wenn die Todesstunde, ein ewiges Los dereinst, so nimm und bringe mir die Kunde, ein ewiges Leben sei für mich bereit.“
Wir danken Sr. Irmtraud für all Ihr Beten, ihr Arbeiten und Leiden und wir danken Gott, dass er Sr. Irmtraud in unsere Gemeinschaft berufen hat. Möge ER ihren mühevollen Dienst und all das, was sie für uns und die vielen Menschen getan hat, mit der ewigen Freude in reichem Maß vergelten.
Wir bitten um das Gebet für die liebe Verstorbene.
Neustift, 15.01.2024
Priorin und Konvent
der
Benediktinerinnen der Anbetung
Das Requiem findet am Freitag, 19.01.2024 um 14:30 Uhr in der Klosterkirche Neustift statt,
anschließend ist die Beerdigung.